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   OVG Thüringen, 26.08.2003 - 2 KO 155/03   

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OVG Thüringen, 26.08.2003 - 2 KO 155/03 (https://dejure.org/2003,3686)
OVG Thüringen, Entscheidung vom 26.08.2003 - 2 KO 155/03 (https://dejure.org/2003,3686)
OVG Thüringen, Entscheidung vom 26. August 2003 - 2 KO 155/03 (https://dejure.org/2003,3686)
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Volltextveröffentlichungen (8)

  • Thüringer Verwaltungsgerichtsbarkeit

    GG Art 16 a Abs 1; AuslG § 50 Abs 2; AuslG § 51 Abs 1; AuslG § 53 Abs 1; AuslG § 53 Abs 2; AuslG § 53 Abs 3; AuslG § 53 Abs 4; AuslG § 53 Abs 6 S 1; AsylVfG § 34 Abs 1 S 1; AsylVfG... § 38 Abs 1; EMRK Art 3
    Asylrecht aus Kartenart 1, 4; Zur Frage einer mittelbaren Gruppenverfolgung armenischer Volkszugehöriger in Aserbaidschan sowie einer inländischen Fluchtalternative im Gebiet von Berg-Karabach; Aserbaidschan; Armenien; Nagorny-Karabach; Berg-Karabach; Verfolgung; ...

  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)

    Abschiebung eines Ausländers; Politisch Verfolgter; Rückkehr in das Heimatland unzumutbar; Mittelbare Gruppenverfolgung; Annahme einer innerstaatlichen Fluchtalternative

  • Wolters Kluwer

    Anerkennung von Asyl für aserbaidschanische Staatsangehörige mit armenischer Abstammung; Begründungserfordernis für eine Zulassungsberufung; Individuelles Verfolgungsschicksal für in Aserbaidschan lebende ethnische Armenier; Mittelbare staatliche Gruppenverfolgung wegen ...

  • Informationsverbund Asyl und Migration

    AuslG § 51 Abs. 1
    Aserbaidschan, Armenier, Familienangehörige, Mischehe, gemischt-ethnische Abstammung, Gruppenverfolgung, Verfolgung durch Dritte, mittelbare Verfolgung, herabgestufter Wahrscheinlichkeitsmaßstab, Verfolgungssicherheit, interne Fluchtalternative Berg-Karabach, ...

  • Judicialis

    GG Art. 16 a Abs. 1; ; AuslG § 50 Abs. 2; ; AuslG § 51 Abs. 1; ; AuslG § 53 Abs. 1; ; AuslG § 53 Abs. 2;... ; AuslG § 53 Abs. 3; ; AuslG § 53 Abs. 4; ; AuslG § 53 Abs. 6 S. 1; ; AsylVfG § 34 Abs. 1 S. 1; ; AsylVfG § 38 Abs. 1; ; EMRK Art. 3

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
  • juris (Volltext/Leitsatz)
  • juris (Volltext/Leitsatz)
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Wird zitiert von ... (19)Neu Zitiert selbst (32)

  • BVerfG, 10.07.1989 - 2 BvR 502/86

    Tamilen

    Auszug aus OVG Thüringen, 26.08.2003 - 2 KO 155/03
    Diese Verfolgung muss ihm in Anknüpfung an seine politische Überzeugung, seine religiöse Grundentscheidung oder an sonstige, für ihn unverzichtbare Merkmale, die sein Anderssein prägen, gezielte Rechtsverletzungen zufügen und ihn damit ihrer Intensität nach aus der übergreifenden Friedensordnung der staatlichen Einheit ausgrenzen (vgl. BVerfG, B. v. 10. Juli 1989 - 2 BvR 502/86, 2 BvR 1000/86, 2 BvR 961/86 -, BVerfGE 80, 315 ff. [333 ff.]).

    Ob eine in dieser Weise spezifische Zielrichtung vorliegt, ob der Asylsuchende mithin "wegen" eines solchen Merkmals verfolgt wird, ist hiernach anhand ihres inhaltlichen Charakters nach der erkennbaren Gerichtetheit der Maßnahme selbst zu beurteilen, nicht aber nach den subjektiven Gründen oder Motiven, die den Verfolgenden dabei leiten (BVerfG, B. v. 10. Juli 1989, a. a. O., 335).

    Das Asylgrundrecht des Art. 16 a Abs. 1 GG beruht auf dem Zufluchtgedanken und setzt grundsätzlich einen kausalen Zusammenhang zwischen Verfolgung und Flucht voraus (vgl. BVerfG, B. v. 26. November 1986 - 2 BvR 1058/85 -, BVerfGE 74, 51 ff. [64]; B. v. 10. Juli 1989 - 2 BvR 502/86, 2 BvR 1000/86, 2 BvR 961/86 -, a.a.O., 344).

    Dem in seinem Heimatstaat Verfolgten ist es grundsätzlich zuzumuten, in faktisch verfolgungsfreie Gebiete seines Heimatstaates auszuweichen (inländische Fluchtalternative), bevor er um Schutz im Ausland nachsucht (BVerfG, B. v. 10. Juli 1989 - 2 BvR 502/86, 2 BvR 1000/86, 2 BvR 961/86 -, 342 f.).

    Was die anderen "Gefährdungen" angeht, die mit dem Ausweichen in eine verfolgungsfreie Region des Heimatlandes verbunden sind, ist nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts grundsätzlich der Maßstab der beachtlichen Wahrscheinlichkeit anzuwenden (BVerfG, B. v. 10. Juli 1989 - 2 BvR 502/86, 2 BvR 1000/86, 2 BvR 961/86 -, a. a. O., 345.).

    Hat der Ausländer in seinem Heimatstaat politische Verfolgung zu befürchten oder bestehen dort Abschiebungshindernisse, scheidet dieser als Zielstaat einer Abschiebung nur dann aus, wenn ihm die Gefahren landesweit drohen oder er das sichere Gebiet im Heimatstaat nicht erreichen kann (st. Rspr., vgl. etwa BVerfG, B. v. 10. Juli 1989, a.a.O., 342 ff.; BVerwG, U. v. 17. Oktober 1995 - 9 C 9.95 -BVerwGE 99, 324 ff. [330]).

  • OVG Schleswig-Holstein, 12.12.2002 - 1 L 239/01

    Asyl, Asylrecht, Abschiebungsschutz, Aserbaidschan, Armenien, Berg-Karabach,

    Auszug aus OVG Thüringen, 26.08.2003 - 2 KO 155/03
    Im Übrigen besteht für die Klägerin im Falle ihrer Rückkehr auch eine inländische Fluchtalternative in der Region von Berg-Karabach (so auch HessVGH, B. v. 30. Mai 2003 - 3 UE 858/02. A - Au AS 2003, 180 Leitsatz [Volltext in Juris]; OVG Schleswig, U. v. 12. Dezember 2002 - 1 L 239/01 -, zitiert nach Juris; OVG Rheinland-Pfalz, U. v. 20. September 2001 - 6 A 11840/00 -, zitiert nach Juris).

    Es gibt nach der derzeitigen Auskunftslage keine Anhaltspunkte dafür, dass sich armenische Volkszugehörige oder deren Abkömmlinge auch aus Mischehen künftig nicht mehr in der Region von Berg-Karabach aufhalten könnten und daher dort auf Dauer nicht sicher wären (vgl. OVG Schleswig, U. v. 12. Dezember 2002, a. a. O.).

    In dieses Gebiet kann man von Deutschland aus gefahrlos über Armenien einreisen (vgl. hierzu auch: HessVGH, B. v. 30. Juni 2003 - 3 UE 290/02. A -, a.a.O.; OVG Schleswig, U. v. 12. Dezember 2002 - 1 L 239/01 -, a. a. O., m. w. N.; OVG Rheinland-Pfalz, U. v. 20. September 2001, a. a. O.).

    Daraus könne aber nicht bereits geschlossen werden, dass anderen armenischen Volkszugehörigen die Einreise und der Aufenthalt verwehrt werde (vgl. auch: OVG Schleswig, U. v. 12. Dezember 2002 - 1 L 239/01 -, a. a. O.).

  • OVG Rheinland-Pfalz, 20.09.2001 - 6 A 11840/00

    Aserbaidschan, Armenier, Christen, Haft, Misshandlungen, Herabgestufter

    Auszug aus OVG Thüringen, 26.08.2003 - 2 KO 155/03
    Damit hätte die Klägerin in einem anderen Staat als ihrem Heimatstaat Zuflucht gesucht (vgl. hierzu auch OVG Rheinland-Pfalz, U. v. 20. September 2001 - 6 A 11840/00 -, zitiert nach Juris).

    Im Übrigen besteht für die Klägerin im Falle ihrer Rückkehr auch eine inländische Fluchtalternative in der Region von Berg-Karabach (so auch HessVGH, B. v. 30. Mai 2003 - 3 UE 858/02. A - Au AS 2003, 180 Leitsatz [Volltext in Juris]; OVG Schleswig, U. v. 12. Dezember 2002 - 1 L 239/01 -, zitiert nach Juris; OVG Rheinland-Pfalz, U. v. 20. September 2001 - 6 A 11840/00 -, zitiert nach Juris).

    Dagegen spricht die vergleichbare Situation aserischer Volkszugehöriger in Armenien (vgl. hierzu ausführlich: OVG Rheinland-Pfalz, U. v. 20. September 2001 - 6 A 11840/00 -, a. a. O., m. w. N), in erster Linie aber die enge Verbundenheit der Region mit Armenien.

    In dieses Gebiet kann man von Deutschland aus gefahrlos über Armenien einreisen (vgl. hierzu auch: HessVGH, B. v. 30. Juni 2003 - 3 UE 290/02. A -, a.a.O.; OVG Schleswig, U. v. 12. Dezember 2002 - 1 L 239/01 -, a. a. O., m. w. N.; OVG Rheinland-Pfalz, U. v. 20. September 2001, a. a. O.).

  • BVerfG, 23.01.1991 - 2 BvR 902/85

    Jeziden

    Auszug aus OVG Thüringen, 26.08.2003 - 2 KO 155/03
    Diese gewichtigen Indizien für eine gegenwärtige Gefahr politischer Verfolgung sind in die Gesamtbeurteilung der Frage einzubeziehen, ob die Verfolgungsfurcht eines Asylbewerbers bei verständiger Würdigung der gesamten Umstände seines Falles bei objektiver Beurteilung begründet und deshalb asylrechtlich beachtlich ist, weil es ihm unter diesen Umständen nicht zumutbar ist, in seinem Heimatstaat zu bleiben oder dorthin zurückzukehren (BVerfG, B. v. 23. Januar 1991 - 2 BvR 902/85, 2 BvR 515/89, 2 BvR 1827/89 -, a.a.O., 230 ff.; BVerwG, U. v. 23. Juli 1991 - 9 C 154/90 -, BVerwGE 88, 367 ff. [373]).

    Dieser (herabgestufte) Wahrscheinlichkeitsmaßstab ist auch im Falle eines Schutzsuchenden anzuwenden, der selbst weder individuelle Verfolgung erlitten hat noch in eigener Person davon unmittelbar bedroht war, dessen bisherige Verschonung von ausgrenzenden Rechtsgutbeeinträchtigungen aber als eher zufällig anzusehen ist, weil er von einer Gruppenverfolgung betroffen war (BVerfG, B. v. 23. Januar 1991 - 2 BvR 902/85, 2 BvR 515/89, 2 BvR 1827/89 -, BVerfGE 83, 216 ff. [231]).

    Das Bundesverfassungsgericht hat zur Frage einer inländischen Fluchtalternative in seinem Beschluss vom 23. Januar 1991 im Zusammenhang mit von Dritten ausgehenden gruppengerichteten Verfolgungen ausgeführt, es bedürfe einer Prüfung, ob Grund zu der Annahme bestehe, dass sich eine für das übrige Land angenommene "Schutzunwilligkeit des Staates" auch auf bisher verfolgungsfreies Gebiet ausdehnen könne (BVerfG, B. v. 23. Januar 1991 - 2 BvR 902/85, 2 BvR 515/89, 2 BvR 1827/89-, a.a.O.).

  • BVerwG, 17.10.1995 - 9 C 9.95

    Abschiebungsschutz für Flüchtlinge

    Auszug aus OVG Thüringen, 26.08.2003 - 2 KO 155/03
    Erforderlich ist nur, dass die Gefahr landesweit droht und ein Ausweichen in sichere Gebiete des Herkunftslandes nicht möglich ist (BVerwG, U. v. 05. Juli 1994 -9 C 1/94-, InfAuslR 1995, 24 ff. [26]; U. v. 17. Oktober 1995 - 9 C 9/95 -, BVerwGE 99, 328ff. [330]; U. v. 4. Juni 1996 - 9 C 134/95 -, NVwZ 1996, Beilage Nr. 12, 89 f.).

    Hat der Ausländer in seinem Heimatstaat politische Verfolgung zu befürchten oder bestehen dort Abschiebungshindernisse, scheidet dieser als Zielstaat einer Abschiebung nur dann aus, wenn ihm die Gefahren landesweit drohen oder er das sichere Gebiet im Heimatstaat nicht erreichen kann (st. Rspr., vgl. etwa BVerfG, B. v. 10. Juli 1989, a.a.O., 342 ff.; BVerwG, U. v. 17. Oktober 1995 - 9 C 9.95 -BVerwGE 99, 324 ff. [330]).

  • BVerwG, 15.04.1997 - 9 C 38.96

    Gefahrenquelle und Staatlichkeit der Mißhandlung bei Art. 3 EMRK -

    Auszug aus OVG Thüringen, 26.08.2003 - 2 KO 155/03
    Denn es liegen keine hinreichenden individuellen Anhaltspunkte für diesbezügliche konkrete Gefahren vor (BVerwG, U. v. 15. April 1997 - 9 C 38/96 -, InfAuslR 1997, 341 ff. [343]).

    Voraussetzung ist aber immer, dass im Zielland der Abschiebung landesweit eine dermaßen unmenschliche Behandlung oder Misshandlung durch den Staat oder eine staatsähnliche Organisation droht (BVerwG, U. v. 17. Oktober 1995 -9 C 15/95-, BVerwGE 99, 331 ff. [335]; U. v. 15. April 1997 - 9 C 38/96 -, a. a. O., 344; BVerfG, U. v. 14. Mai 1996 - 2 BvR 1507/93 -, BVerfGE 94, 115 ff. [136]; U. v. 4. November 1997 - 9 C 34/96 -, DVBl. 1998, 280 ff.).

  • BVerwG, 16.11.1999 - 9 C 4.99

    Nordirak, Abschiebungsschutz, inländische Fluchtalternative, Erreichbarkeit,

    Auszug aus OVG Thüringen, 26.08.2003 - 2 KO 155/03
    Denn § 50 Abs. 2 AuslG gebietet es in Fällen regionaler (oder örtlich begrenzter) politischer Verfolgung nicht, die Abschiebungsandrohung auf das sichere Teilgebiet des Abschiebezielstaats zu beschränken (BVerwG, U. v. 16. November 1999 - 9 C 4/99 - BVerwGE 110, 74 ff. = AuAS 2000, 27 ff.).

    Rechtlich geboten ist ein solcher Hinweis indessen nicht (BVerwG, U. v. 16. November 1999 - 9 C 4/99 -, a. a. O.).

  • BVerwG, 08.12.1998 - 9 C 17.98

    Nordirak als inländische Fluchtalternative für politisch Verfolgte aus dem Irak

    Auszug aus OVG Thüringen, 26.08.2003 - 2 KO 155/03
    Das gilt nicht nur innerhalb eines landesweit "verfolgungsmächtigen" Staates, sondern auch für solche Regionen des Staatsgebietes, in denen er seine wirksame Gebietshoheit und Verfolgungsmacht, sei es infolge eines Bürgerkrieges oder sei es wegen des Eingreifens fremder Mächte, vorübergehend eingebüßt hat (vgl. BVerwG, U. v. 8. Dezember 1998 - 9 C 17/98 -, NVwZ 1999, 544 ff.).

    Die für eine so genannte inländische Fluchtalternative aufgestellten Grundsätze gelten allerdings dann nicht mehr, wenn der (Verfolgungs-)Staat in der als Alternative in Betracht gezogenen Region auf Dauer die Gebietsherrschaft verloren hat; dann wird dieses Gebiet asylrechtlich zum Ausland (vgl. zu der insoweit ähnlich gelagerten Problematik im Nordirak: BVerwG, U. v. 8. Dezember 1998 - 9 C 17/98 -, BVerwGE 108, 84 ff.).

  • BVerwG, 16.01.2001 - 9 C 16.00

    Nordirak; Abschiebungsschutz; inländische Fluchtalternative; Erreichbarkeit;

    Auszug aus OVG Thüringen, 26.08.2003 - 2 KO 155/03
    Der Bedrohte ist in einem solchen Fall - trotz des nur regionalen Charakters der Verfolgung - auf ausländischen Schutz angewiesen (vgl. BVerwG, U. v. 16. Januar 2001 - 9 C 16/00 -, BVerwGE 112, 345 ff.).

    Hierzu hat das Bundesverwaltungsgericht in seiner Entscheidung vom 16. Januar 2001 (Az.: 9 C 16/00, BVerwGE 112, 345 ff. = AuAS2001, 102 ff.) ausgeführt, die Frage der Erreichbarkeit des Gebiets einer inländischen Fluchtalternative stelle sich für den im Ausland befindlichen Asylbewerber allerdings grundsätzlich anders als für denjenigen dar, der sich in seinem Heimatstaat in einem Gebiet aufhalte, in dem ihm (regionale) politische Verfolgung unmittelbar drohe.

  • BVerwG, 24.03.1987 - 9 C 321.85

    Bewilligung von Prozesskostenhilfe

    Auszug aus OVG Thüringen, 26.08.2003 - 2 KO 155/03
    Legt man die vorstehenden Auskünfte zu Grunde, so ist festzustellen, dass die gegen die armenischen Volkszugehörigen gerichteten Maßnahmen nach ihrer Intensität und Schwere die Menschenwürde damals verletzten und über das hinausgingen, was die Bewohner Aserbaidschans aufgrund des dort herrschenden Systems allgemein hinzunehmen hatten (BVerwG, U. v. 24. März 1987 - 9 C 321/85 -NVwZ 1987, 701 m. w. N).

    Es führte in der praktizierten und vom Staat geduldeten Form weitgehend zu einer Vernichtung der Existenzgrundlage der armenischen Volkszugehörigen (vgl. BVerwG, U. v. 24. März 1987 - 9 C 321/85 -, a. a. O.).

  • BVerwG, 23.09.1999 - 9 B 372.99

    Anforderungen an die Berufungsbegründung

  • BVerfG, 14.05.1996 - 2 BvR 1507/93

    Sichere Herkunftsstaaten

  • BVerwG, 04.11.1997 - 9 C 34.96

    Kein Asyl für Bürgerkriegsflüchtlinge aus Afghanistan

  • BVerfG, 02.07.1980 - 1 BvR 147/80

    Wirtschaftsasyl

  • BVerfG, 26.11.1986 - 2 BvR 1058/85

    Nachfluchttatbestände

  • BVerwG, 17.10.1995 - 9 C 15.95

    Abschiebungshindernis - Menschenrechte - Gefährdung - Naturkatastrophen -

  • BVerwG, 05.07.1994 - 9 C 1.94

    Zurechnung des gewälttätigen Vorgehens der Moslems dem syrischen Staat gegenüber

  • BVerwG, 05.07.1994 - 9 C 158.94

    Asylrecht - Gruppenverfolgung - EntscheidungserheblicheTatsachenfeststellung -

  • BVerwG, 23.07.1991 - 9 C 154.90

    Asylrecht - Ausreisedruck - Drittverfolgungsmaßnahmen auf den Staat - Fortbestand

  • BVerwG, 15.04.1997 - 9 C 19.96

    Objektive Klagehäufung - Hilfsantrag - Zulassungsberufung - Abschiebungsandrohung

  • BVerwG, 04.06.1996 - 9 C 134.95

    Ausländerrecht: Abschiebungsschutz wegen Bürgerkrieg, Afghanistan

  • BVerwG, 05.10.1999 - 9 C 15.99

    Nordirak; landesweite politische Verfolgung bei Rückkehr; inländische

  • BVerwG, 13.05.1993 - 9 C 59.92

    Asylrecht - Nachfluchtgrund - Fluchtalternative - Bürgerkrieg

  • BVerwG, 03.11.1992 - 9 C 21.92

    Ausländer - Vietnamesische Gastarbeiter - Prognosemaßstab im

  • BVerwG, 25.09.1984 - 9 C 17.84

    Asylrecht - Asylbewerber - Politische Verfolgung - Anerkennung -

  • VGH Hessen, 30.05.2003 - 3 UE 858/02

    Aserbaidschan: Gruppenverfolgung armenischer Volkszugehöriger; inländische

  • BVerwG, 09.01.1998 - 9 B 1130.97

    Asyl - Existenzgefährdung - grundsätzliche Bedeutung - Bedarf

  • VGH Hessen, 30.06.2003 - 3 UE 290/02

    Aserbaidschan, Armenier, Mischehen, gemischt-ethnische Abstammung,

  • BVerwG, 15.05.1990 - 9 C 17.89

    Unmittelbare Gruppenverfolgung - Mittelbare Gruppenverfolgung - Flächendeckende

  • BVerwG, 23.04.2001 - 1 C 33.00

    Berufungsbegründung; Berufungsbegründungspflicht;

  • BVerwG, 25.08.1997 - 9 B 690.97

    Verwaltungsprozeßrecht - Berufungsbegründung in Asylsachen

  • BVerwG, 21.02.2001 - 9 B 8.01

    Anforderungen an eine Berufung in formeller Hinsicht - Sinn und Zweck einer

  • OVG Thüringen, 28.02.2008 - 2 KO 899/03

    Asylrecht aus Kartenart 1, 4; Gruppenverfolgung von armenischen Volkszugehörigen

    In seiner am 10. Oktober 2003 beim Oberverwaltungsgericht eingegangenen Berufungsbegründung trägt der Berufungskläger im Wesentlichen vor, die Frage, ob aserbaidschanische Staatsangehörige armenischer Volkszugehörigkeit in Aserbaidschan einer mittelbaren Gruppenverfolgung unterliegen, sei durch die Urteile des Senats vom 22. Juli 2003 (2 KO 155/03 u. a.) geklärt.

    1.3.3 Jedenfalls waren die Klägerinnen vor der Ausreise Anfang 2000 einer mittelbaren Gruppenverfolgung ausgesetzt (so zugleich für Abkömmlinge einer sog. Mischehe: OVG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 20. September 2001 - 6 A 11840/00 - Juris, Rdnr. 22 f., der Senat in seinem - insoweit rechtskräftigen - Urteil bezüglich des Bruders der Klägerin zu 1 vom 19. Mai 2005 - 2 KO 156/03 - [UA S. 9 ff.]; ebenso - allgemein für armenische Volkszugehörige in Aserbaidschan - das grundlegende Urteil des Senats vom 26. August 2003 - 2 KO 155/03 - Juris, Rdnr. 51 ff. sowie OVG Schleswig-Holstein, Urteil vom 12. Dezember 2002 - 1 L 239/01 - Juris, Rdnr. 20; vgl. auch: Hessischer VGH, Beschluss vom 30. Mai 2003 - 3 UE 858/02.A - Juris, Rdnr. 24 und Beschluss vom 15. September 2005 - 3 UE 2381/04.A - Juris, Rdnr. 26, n. rkr.).

    Folglich wird auch ein definierter Endzeitpunkt Ende 1999 bzw. Anfang 2000 nicht mehr aufrechterhalten werden können, von dem an eine mittelbare Gruppenverfolgung aserbaidschanischer Staatsangehöriger mit armenischer Volkszugehörigkeit auszuschließen ist (vgl. Urteile vom 26. August 2003 - 2 KO 155/03 -, a. a. O., Rdnr. 77 ff. und vom 18. Mai 2005 - 2 KO 1076/03 - Juris).

    1.8.2 Der Senat kann offen lassen, ob die bisherige Annahme (vgl. nochmals das grundlegende Urteil vom 26. August 2003, a. a. O., Rdnr. 97 ff.), es gebe nach der Auskunftslage keine Anhaltspunkte dafür, dass sich armenische Volkszugehörige oder deren Abkömmlinge auch aus sog. Mischehen künftig nicht in der Region von Berg-Karabach aufhalten könnten und dort auf Dauer nicht sicher wären, weiter gerechtfertigt ist.

  • VG Meiningen, 06.03.2007 - 2 K 20776/03

    Aserbaidschan, Armenier, Gruppenverfolgung, mittelbare Verfolgung, Verfolgung

    Diese Auffassung bestätigte das Thüringer Oberverwaltungsgericht mit Urteil vom 22.07.2003 (Az.: 2 KO 155/03 und KO 159/03).

    Die Betroffenen konnten auch nicht auf eine inländische Fluchtalternative im Gebiet Berg-Karabach verwiesen werden, da diese Region von Aserbaidschan aus nur durch feindliches und vom Militär umkämpftes Gebiet erreichbar war (ThürOVG, U. v. 22.07.2003, Az.: 2 KO 155/03).

    2.4 Hinsichtlich des vorverfolgt ausgereisten Klägers sprechen nach Art. 4 Abs. 4 der Qualifikationsrichtlinie aber für den Fall seiner Rückkehr in seinen Heimatstaat derzeit und für die überschaubare Zukunft stichhaltige Gründe gegen die Wiederholung von Verfolgungsmaßnahmen (vgl. ThürOVG, U. v. 22.07.2003, Az.: 2 KO 155/03).

    Soweit es zu Beschwerden bei Menschenrechtsorganisationen kam, beruhte dies vor allem auf Alltagsproblemen, die keinen verfolgungsspezifischen Hintergrund hatten (ThürOVG, U. v. 22.07.2003, Az.: 2 KO 155/03; m.w.N.).

  • OVG Niedersachsen, 20.06.2012 - 7 LB 140/06

    Vertreibung der armenischen Bevölkerungsgruppe Aserbaidschans durch das

    Selbst wenn von einer aserbaidschanischen Staatsangehörigkeit der Kläger auszugehen sein sollte, sei auf die ständige Spruchpraxis des Thüringer Oberverwaltungsgerichts seit dessen Grundsatzentscheidung vom 26. August 2003 - 2 KO 155/03 - zu verweisen (Bl. 367 Bd. III GA zu 13 LB 13/05), wonach armenische Volkszugehörige oder deren Abkömmlinge in Aserbaidschan keiner Gruppenverfolgung mehr unterlägen und zumindest seit 1999 vor an ethnische Merkmale anknüpfender Verfolgung in Aserbaidschan hinreichend sicher seien.
  • VG Meiningen, 23.04.2012 - 2 K 20041/10
    Aserbaidschanische Staatsangehörige, die den armenischen Volkszugehörigen zugerechnet wurden, unterlagen jedenfalls bis Ende 1999 einer mittelbaren Gruppenverfolgung (Thür OVG, Urt. v. 26.08.2003, 2 KO 155/03, juris, Rn. 51 ff; Urt. v. 28.02.2008, 2 KO 899/03, juris, Rn. 69).

    Es war ihnen wegen Gefahr für Gesundheit und Leben zu diesem Zeitpunkt nicht zumutbar, auf diesem Weg verfolgungsfreies Gebiet zu erreichen (ThürOVG, U. v. 22.07.2003, 2 KO 155/03).

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 08.03.2004 - 11 A 3273/03

    Aserbaidschan, Interne Fluchtalternative, Berg-Karabach, Gebietsgewalt,

    OVG, Urteil vom 12. Dezember 2002 - 1 L 239/01 - Hess. VGH, Beschluss vom 30. Mai 2003 - 3 UE 858/02.A - Thüringer OVG, Urteil vom 26. August 2003 - 2 KO 155/03; BayVGH, Urteil vom 8. September 2003 - 9 B 01.30379.

    Ebenso Hess. VGH, Beschluss vom 30. Mai 2003, a.a.O.; OVG Schleswig-Holstein, Urteil vom 12. Dezember 2002, a.a.O. sowie Thüringer OVG, Urteil vom 26. August 2003, a.a.O..

  • VG Minden, 21.06.2004 - 11 K 615/04

    Anspruch auf Anerkennung als Asylberechtigter für einen aserbaidschanischen

    OVG, Urteil vom 22.7.2003 - 2 KO 155/03 - VG Braunschweig, Urteil vom 14.2.2001 - 8 A 81/01 -, sowie VG Karlsruhe, Urteil vom 18.7.2001 - A 11 K 11798/00 -.

    OVG, Urteil vom 22.7.2003, a.a.O..

  • OVG Mecklenburg-Vorpommern, 16.05.2007 - 3 L 54/03

    Aserbaidschan, Armenier, Staatsangehörigkeit, Ausbürgerung, Verlust, Anmeldung,

    Trotz des Umstandes, dass der aserbaidschanische Staat seit dem Waffenstillstand 1994 effektiv keine Gebietsgewalt mehr in Berg-Karabach und damit über 15 % des Staatsgebietes ausübt, die dort lebende, mit über 75 % armenischstämmige Bevölkerung sich bereits 1991 als "Republik Berg-Karabach" für unabhängig erklärt hat und das Gebiet über ein selbst ernanntes Parlament, eine Regierung mit Verwaltungsorganen und einen Präsidenten sowie eigene Sicherheitskräfte verfügt (vgl. AA, Lagebericht Aserbaidschan vom 23.03.2006, S. 17 f, Lagebericht Armenien vom 20.03.2007, S. 16) kommt Berg-Karabach - wie vom Verwaltungsgericht angenommen - grundsätzlich als Ort der inländischen Fluchtalternative in Betracht (ebenso: VGH Kassel, B. v. 30.05.2003 - 3 UE 858/02.A - und U v. 15.09.2005 - 3 UE 2380/04.A - OVG Schleswig v. 12.12.2002 - 1 L 239/01 - OVG Weimar, U. v. 26.03.2003 - 2 KO 155/03 - VGH München, U. v. 18.08.2006 - 9 B 04.30794 - unter Hinweis auf U. v. 29.11.2004 - 9 B 01.31196 -, wonach es in Berg-Karabach wegen der fehlenden völkerrechtlichen Anerkennung an einer souveränen Staatsgewalt fehle).
  • VGH Bayern, 21.02.2007 - 9 B 05.30123

    Asylrecht, Flüchtling aus Nachitschewan (Aserbaidschan) Unmenschliche Behandlung

    Nachdem der Kläger weder über Geld noch über besondere Fähigkeiten und auch nicht über Einfluss oder Fürsprecher verfügt, sieht der Senat eine ganz überwiegende Wahrscheinlichkeit dafür, dass sein Einbürgerungsantrag von den karabachischen Behörden abgelehnt werden würde (a.A. OVG Thüringen vom 26.8.2003 Az. 2 KO 155/03 und Hess VGH vom 30.5.2003 Az. 3 UE 858/02.A).
  • VG Meiningen, 21.05.2012 - 2 K 20011/09
    Aserbaidschanische Staatsangehörige, die den armenischen Volkszugehörigen zugerechnet wurden, unterlagen nach Auffassung des Thüringer Oberverwaltungsgerichtes jedenfalls bis Ende 1999 einer mittelbaren Gruppenverfolgung (Thür OVG, Urt. v. 26.08.2003, 2 KO 155/03, juris, Rn. 51 ff; Urt. v. 28.02.2008, 2 KO 899/03, juris, Rn. 69).

    Es war ihm wegen Gefahr für Gesundheit und Leben zu diesem Zeitpunkt nicht zumutbar, auf diesem Weg verfolgungsfreies Gebiet zu erreichen (ThürOVG, U. v. 22.07.2003, 2 KO 155/03).

  • OVG Thüringen, 28.11.2013 - 2 KO 185/09

    Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft für Aserbaidschaner armenischer Abstammung

    Er hat im zweiten Rechtszug geltend gemacht: Entgegen der Einschätzung des Verwaltungsgerichts habe das Oberverwaltungsgericht im Urteil vom 22. Juli 2003 (Az. 2 KO 155/03) festgestellt, dass in Berg-Karabach eine zumutbare Fluchtalternative bestehe.
  • VG Meiningen, 18.10.2011 - 2 K 20103/11
  • VG Kassel, 09.06.2004 - 2 E 1183/00

    Aserbaidschan, Armenier, Übergriffe, Vorverfolgung, Interne Fluchtalternative,

  • VG Göttingen, 02.02.2004 - 4 A 216/03

    Armenien; Aserbaidschan; Dialysepflicht; Krankheit

  • VG Meiningen, 22.11.2012 - 1 K 20152/10

    Asylfolgeantrag, Gruppenverfolgung, Armenier, Aserbaidschan, interne

  • OVG Schleswig-Holstein, 25.11.2004 - 1 LB 6/04

    Aserbaidschan, Uden, Christen (armenisch-apostolische), Mittelbare Verfolgung,

  • VG Kassel, 24.03.2004 - 2 E 1186/00
  • VG Meiningen, 02.03.2010 - 2 K 20133/08

    Flüchtlingsanerkennung, Aserbaidschan, mittelbare Verfolgung, Gruppenverfolgung,

  • VG Meiningen, 10.08.2010 - 2 K 20046/08

    Asylverfahren, Flüchtlingsanerkennung, Aserbaidschan, Asylfolgeantrag, Armenier,

  • VG Meiningen, 14.03.2007 - 2 K 20068/02

    Aserbaidschan, Armenier, Staatsangehörigkeit, Ausbürgerung, gewöhnlicher

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